«Sicherheitsregeln gehören für JMS zum Kerngeschäft»

Ein Schritt ins Leere, und es ist passiert. Abstürzen stellt eine der häufigsten Unfallarten im Bauhauptgewerbe dar. Doch nicht nur in luftiger Höhe, auch auf dem Boden kann ein kleiner Fehler schwerwiegende Folgen haben. Dabei könnten viele Unfälle verhindert werden, wenn einfache Regeln konsequent befolgt werden würden. Die Unterzeichner der Sicherheits-Charta Bau setzen sich genau dafür ein.

Schulung Lebenswichtige Regeln

Die Mitarbeitenden von JMS besuchten Schulungen zu den lebenswichtigen Regeln - für mehr Sicherheit auf der Baustelle.

Unfälle ereignen sich unverhofft. Und sie sind meist eine Kette von unglücklichen Zufällen. «Mit einer guten Planung und dem Befolgen grundlegender Regeln könnten auf dem Bau viele Unfälle verhindert werden», sagt Daniel Bachmann von Espra Engineering. Der Sicherheitsingenieur besucht viele Baustellen und trifft immer wieder auf Situationen, die ihn an den Kopf greifen lassen: Ungesicherte Klettermanöver, kaputte Sicherheitsgurte, beschädigte Gehänge. «Ich wollte ja nur kurz…» oder «ich habe einen Helm im Auto», seien häufige Ausreden, wenn er die Arbeiter auf die Gefahr aufmerksam mache. «Doch was nützt es dir, dich nicht zu sichern, nur um fünf Minuten früher im Znüni zu sein, wenn du damit dein Leben riskierst? », fragt er rhetorisch und fügt an: «Sicherheitsregeln sind kein Papiertiger. Arbeiten darf nicht lebensgefährlich sein.»

Stopp bei Gefahr, Gefahr beseitigen, weiterarbeiten

Obwohl das Unfallrisiko im Bauhauptgewerbe in den vergangenen 20 Jahren um 30 Prozent gesunken ist, trifft es noch immer jeden fünften Bauarbeiter. Aus diesem Grund hat die Suva für alle riskanten Berufe sogenannte «lebenswichtige Regeln» erarbeitet. Das oberste Gebot: Stopp bei Gefahr, Gefahr beseitigen, weiterarbeiten. Gesunder Menschenverstand, könnte man meinen. Aber: «Leider ist noch immer die Ansicht verbreitet, dass wer die Arbeit unterbricht, faul sei», erklärt Daniel Bachmann.

Ein Zeichen für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Solche Denkmuster zu durchbrechen, ist auch ein Ziel der Sicherheits-Charta Bau, die von der Suva zusammen mit Arbeitgeberverbänden, Planern und Gewerkschaften ins Leben gerufen wurden. «Mit ihrer Unterzeichnung zeigt die Geschäftsleitung, dass ihr die Sicherheit und Gesundheit ihrer Mitarbeitenden am Herzen liegt», sagt Adrian Bloch, Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit Bereich Bau bei der Suva. Bisher haben aber erst 1500 von 100‘000 Betrieben diese Charta unterschrieben. Eine davon ist die JMS-Gruppe aus Schmerikon.

Die JMS lehrt «lebenswichtige Regeln»

«Wir möchten, dass unsere Mitarbeitenden und Vorgesetzten Stopp sagen, wenn es gefährlich wird oder wenn sie unsicher sind», erklärt Beat Jud, CEO und Verwaltungsratspräsident bei der JMS. «Die lebenswichtigen Regeln sind bei uns verbindlich.» Aus diesem Grund hat die JMS für sämtliche Abteilungen Kurse durchgeführt, um die Mitarbeitenden zu schulen. Geleitet wurden die Kurse von Sicherheitsingenieur Daniel Bachmann, der die JMS seit 15 Jahren in Sicherheitsfragen unterstützt und berät.

Offene Diskussionen für mehr Sicherheit

Auch das Kader ist in den Kursen mit von der Partie. «Das ist entscheidend, denn sie sind wichtige Vorbilder», sagt Daniel Bachmann. An den Kursen wird nicht nur zugehört, sondern auch gelacht, gefragt und rege diskutiert. «Diese Offenheit ist wichtig», findet Bachmann. «Da ich kein ‹Polizist› bin, muss niemand Angst haben, heikle Fragen zu stellen.» Er zeigt in den Kursen viele Bilder, die nachdenklich stimmen. Zum Beispiel einen Mann im Baggerlöffel hoch in der Luft. «Bringt euch nicht aus irgendwelchen Impulsen in lebensgefährliche Situationen», schärft Bachmann den Mitarbeitenden von JMS ein. «Und denkt daran: Nicht nur derjenige, der verunfallt ist, hat ein Problem, sondern auch derjenige, der es nicht verhindert hat.»

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